Achtung – die Dunkelbirne kommt!
Nach längerer propagandistischer Vorarbeit ist es jetzt amtlich: Die Glühbirne wird europaweit abgeschafft, laut Beschluß eines ominösen EU-Ausschusses für »Öko-Design« (erstaunlich, wofür unsere Steuergelder so alles mißbraucht werden: »Umwelt-Entwurf« also; ein paar Euro-Drohnen werden davon schon ihr behagliches Auskommen haben). Aber das Volk soll darben. Es soll, nach einem anstrengenden Arbeitstag, vor sich hindämmern im Dämmerlicht; das Flimmern eines Computer-Bildschirms und vor allem der Glotze reicht im Grunde ja schon aus. Aber lesen, gemütlich im Sessel sitzend, bei schönem, hellem Licht?! Da kommt man nur auf dumme Gedanken... Ein Essen mit Freunden, bei dem an nichts gespart wird, folglich auch nicht an der Beleuchtung? Friß Deine Knackwurst, Sklav’, und geh früh ins Bett – der Umwelt zuliebe... Und was wird aus der schönen Jugendstil-Lampe, die von diesen häßlichen Monstern, falls sie überhaupt passen, nur verunstaltet wird? Du sollst Dein Herz nicht an die Reichtümer dieser Welt hängen, die nur die Motten und der Rost fressen, heißt es im Evangelium, und schließlich hatte der Gottessohn beim letzten Abendmahl ja auch keine Glühbirnen... Deshalb, nur deshalb die Dunkelbirne: Ihr sollt Euer Leben nicht genießen, auf daß nach Eurem billigen und umweltverträglichen Ableben die göttliche Gnade um so heller scheine.
Wie bei jeder flächendeckenden, bösartigen Schikane ertönt auch diesmal die mediale Begleitmusik und schlägt so allerlei falsche Akkorde an: Da werden Verbrauchsziffern und Einsparquoten hoch- und runtergerechnet, man erwägt mit gerunzelter Stirn verschiedene Haltbarkeitszeiten, gibt sich bedenkenträgerisch, ja kritisch, furchtbar kritisch: Enthalten die neuen Funzeln nicht auch Quecksilber? So lockt man das Volk auf Seitenpfade, bis es dann im Dunkeln sitzt. Und zur Prävention, sicher ist sicher, baut man eine Drohkulisse auf, wie die nachfolgende Karikatur illustriert (»Badische Zeitung«, man achte auf das Datum: 24.6.2008):
Ein unterdrücktes Dokument über die US-Greuel in Abu Ghraib
Dieses Video bekamen wir auf einer internationalen Konferenz von einem Iraker, der es im Netz gefunden hatte und seinem Ekel kaum Worte verleihen konnte. Nichts wünscht er sich mehr als eine Bestrafung dieser leider namenlosen US-Kriegsverbrecher. Normalerweise bleiben Informationen über solche Verbrechen innerhalb der Mauern eines Gefängnisses oder Konzentrationslagers und dringen fast nie nach außen oder sogar über die Landesgrenzen de im Wortsinns vergewaltigten Iraks.
Mit diesem Dokument hat man nun die Gelegenheit, auschwitzwürdige US-Folterschergen sich freimütig über ihre Verbrechen unterhalten zu sehen und hören, was selbst aus Nazi-Deutschland nur in den seltensten Fällen dokumentiert ist.
Ort und Datum des Videos sind unbekannt, es muß jedoch nach dem Jahr 2004 gedreht worden sein, der Tatort ist das Bagdader US-KZ Abu Ghraib.
Bund gegen Anpassung zum neokolonialistischen Angriff auf den Irak:
Gegen den geplanten Angriff der USA (eventuell zusammen mit ihren Knechten) auf den Irak sind wir hilflos. So wie die Deutschen, die gegen Hitler waren – mindestens zwei Fünftel der Bevölkerung, also mehr als es mit Fernsehen gewesen wären –, nichts gegen Hitlers Angriff auf Polen tun konnten, so können wir, eine winzige Minderheit in einem Vasallenstaat, nichts gegen den genauso ungerechten Angriff der US-Imperialisten auf den Irak unternehmen. Allein schon ihn in klaren Worten zu benennen, ist fast halb so gefährlich wie seinerzeit die Kritik des Polen-Überfalls, wird auf jeden Fall ungern gesehen und gerne zerquatscht und kann, wenn es namentlich rauskommt, zum Verlust der bürgerlichen Existenz führen.
Wir können gegen den US-Imperialismus so wenig effektiv kämpfen wie die besseren Deutschen – etwa 35 % – zu ihrer Zeit gegen den Hitler-Imperialismus. Hitlers Überfall auf Polen war scheußlich und ungerecht, der US-Überfall auf den unabhängigen, nicht feudalistischen Irak ist genauso scheußlich und ungerecht, und zum Warschauer Ghetto der Gegenwart haben ihn die US-Imperialisten durch ihre Handelsblockade (»Embargo«) schon gemacht. Es bleibt uns nur übrig, ihnen und ihren Handlangern, ob vor oder nach irgendwelchen lächerlichen»Wahlen«, unsere tiefste Verachtung auszusprechen. Vergessen werden wir niemals, so wenig, wie wir Brandts Verfassungsbruch (vom 28.1.1972) vergessen haben noch jemals vergessen werden.
Pfui und abermals pfui über die Neokolonialisten und Mörder!
BSE: Gefahr für die Volksgesundheit oder Panikmache für den Vegetarismus?
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30 JAHRE KETZER
Für einen Gesamtüberblick über unsere Schriften und Flugblätter ab 1967 ist das Buch »30 JAHRE KETZER« nach wie vor unverzichtbar.