Bund gegen Anpassung
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Geburtenkontrolle – Arbeitszeitverkürzung – Gleichheit weltweit

Meinungsfreiheit

5. Mai 2019

Für sofortiges Verbot verstümmelnder Polizeiwaffen bei den friedlichen
Demonstrationen in Frankreich!

Während die Unisono-Medien in nahtloser Zusammenarbeit mit der Macron-Regierung die Gelbwesten-Bewegung Frankreichs unablässig als »gewalttätig« diffamieren, erfährt man aus ihnen hierzulande gar nichts und in Frankreich, weil dort nicht komplett unterschlagbar, nur ganz vereinzelt von der massiven Polizeigewalt gegen friedliche Gelbwesten-Demonstranten, insbesondere durch den systematischen Einsatz verstümmelnder Waffen wie Gummigeschoß-Gewehre und Granaten mit Sprengstoff, Tränengas oder Metallsplittern und Hartgummi-Streuladung. Mit diesen in Deutschland (wie den meisten anderen EU-Staaten) verbotenen Waffen haben Macrons wie eine Besatzungsarmee gegen das eigene Volk hochgerüsteten Polizeischwadronen bei den Gelbwesten-Demonstrationen der letzten Monate inzwischen mehr als zwanzig (die Dunkelziffer dürfte hoch sein) französische Bürger lebenslang verstümmelt, über 150 schwer verletzt und mehr als zweitausend insgesamt ernsthaft verletzt. Dies hat inzwischen erbitterte Proteste aus der französischen Ärzteschaft hervorgerufen, von denen, durch die Unisono-Presse erst recht unterschlagen, nachstehend zwei Beispiele dokumentiert sind. Wie solche Verstümmelungen von der Polizei verübt werden, zeigt anschaulich folgende Aussage der 20jährigen Fiorina Lignier aus Amiens, der die Polizei am 8. Dezember 2018 bei einer Gelbwesten-Demonstration auf den Champs-Élysées in Paris mit einer Tränengas-Granate ein Auge ausschoß:

»Gegen 14 Uhr begannen Randalierer, Schaufensterscheiben einzuschlagen. Wir befanden uns gerade mit etwa einhundert völlig friedlichen Gelbwestlern am oberen Ende der Champs-Élysées. Dort gab es keine Randalierer, niemand hatte sein Gesicht verhüllt oder verhielt sich aggressiv. Jacob und ich trugen keine Gelben Westen; sie waren ausverkauft gewesen. Die Gendarmen hinderten uns daran, uns zurückzuziehen. Die Polizisten griffen an, und das war der Moment, in dem ich von einer Tränengas-Granate getroffen wurde. Ich fühlte, wie ein Schock durch meinen ganzen Körper ging. Ich verlor für einige Sekunden das Bewußtsein. Ich hatte eine erste Operation zur Rekonstruktion meines Auges, dann war ich 16 Tage lang im Krankenhaus in Paris, wo ich eine zweite Operation hatte, zur Wiederherstellung meines Gesichts. Sie sagten mir geradeheraus, daß ich mein Auge verlieren werde. Mein Auge wird entfernt werden, da es schmerzt, wenn es sich bewegt.«

Mai/Juni 2018

Die Gefahr ist nicht gebannt:
Die nächste Buchmesse kommt bestimmt!

Von langer Hand geplant und von unseren Gewalthabern gedeckt, sollte auch die Leipziger Buchmesse durch Vandalenakte und Pogromistenpöbel gegen alle Veröffentlichungen gezeichnet werden, die der Regierungslinie widersprechen und das Presse-Unisono brechen könnten. Denn schon lange sind die großen Buchmessen der allerletzte Zufluchtsort der Meinungsfreiheit in EU-Deutschland; pogromistenfreie Räume mieten oder unbelästigt noch so teure oppositionelle Plakate aufhängen kann dort schon lange niemand mehr. Und die Propagandamaschine trommelte und trommelte (»Meinungsfreiheit als Kampfbegriff« tönte sie z.B. tückisch und finster – als wäre die Meinungsfreiheit je etwas anderes als ein Kampfbegriff gewesen, erst gegen die Inquisition, dann gegen die absolutistische Zensur!).

Nun, aus dem von allen Staatslakaien und Strippenziehern eingefädelten Anschlag wurde in Leipzig nichts, hauptsächlich wegen der Tellkamp/Grünbein-Diskussion, um welche später z. B. der SPIEGEL noch lange schleimig oder zuckersüß herumeierte, teils aber auch, weil die vom Staatsapparat im Stich gelassenen, als Pogromopfer vorgesehenen Verlage ungeheure Opfer und viel Disziplin aufbrachten, um ihr Eigentum und ihre Präsentationsmöglichkeit zu schützen. Die Abwendung der angerückten Gewalttätertrupps, deren Megaphone etc. höchst wundersam all die superscharfen Taschenkontrollen an den Eingängen passiert hatten, gelang nur knapp und aufwendig, und auch das nur, weil die anwesende Polizei gesetzestreuer war als den staatlichen und halbstaatlichen Hintermännern lieb war. (Dank an alle Polizisten, die sich weisungswidrig an ihren Diensteid erinnerten – es gab solche auch im 3. Reich, die dadurch einer ganzen Menge Juden und Kommunisten zur Flucht verhalfen; nicht unterkriegen lassen, kein feiges Schwein werden, es lohnt sich!)

ABER DIE RUHE TRÜGT, DIE POGROMISTEN RÜSTEN WIEDER –
UNSERE STEUERN FLIEßEN JA IN IHRE TASCHEN.
SIE HOFFEN AUF FRANKFURT.

Denn wie es auf der Leipziger Buchmesse wirklich zuging, wie z. B. allein ihr Besuch durch Tricks behindert wurde, von den ernsten Gewaltvorstößen durch Schlägertrupps zu schweigen, davon zeichnete die Lügenpresse ein sehr irreführendes Bild oder verschwieg die Attacken auf die einzige Grundlage jeder politischen Freiheit, die Meinungsfreiheit nämlich, gänzlich. (Wenn Sie die Wahrheit erfahren wollen, müssen Sie die Nr. 208 der bestellen, Sie haben sonst keine Chance.) Die Frage ist aber, was niedergeprügelt, niedergebrüllt und zerstört werden sollte. (Auch was die klassischen Nazis niederbrüllten, niederprügelten und zerstörten, ist ja interessant, denn man gewinnt dadurch mehr Klarheit über ihr Wesen als durch ihre Selbstdarstellung. Sie haßten vor allem die Prinzipien der Aufklärung: Vernunftprimat statt »Kulltuur« (= das »Völkische«), Gesellschaftsvertrag statt ererbte Vormundschaft, sexuelle Unbeschwertheit statt Fortpflanzung – kurzum, etwa dasselbe wie die falsche Linke unserer Tage auch, nur daß die Nazis sich für die eigenen Großbesitzer wie Thyssen und Krupp einsetzten statt für fremde Megakapitalisten wie Soros und Rockefeller.)

Nun, was sollte niedergeprügelt werden? – Das sollte man sich am besten ungestört und selber anhören können, ohne Angst und Brüller, Stürmer und Randalierer.

April 2018

»Das Kopftuch und die weltliche Schule«

Eine Stellungnahme zur Frage »Kopftuch in der Schule« von 1989 aus KETZERBRIEFE 17.

In Frankreich gibt es in letzter Zeit eine heftige und heikle Auseinandersetzung: fanatisch islamische Schülerinnen tragen in provozierender Weise Kopftücher und werden deshalb von den Schulen verwiesen. Kern dieser Schulordnung und daher auch dieser Schulausschlüsse ist das strikte Verbot, den von der Französischen Revolution erkämpften »laizistischen«, d.h. weltlichen bzw. konfessionslosen Charakter der französischen Schule durch religiöse Propaganda irgendwelcher Art zu beeinträchtigen, insbesondere und vor allem durch Religionsunterricht oder das Tragen religiöser Symbole. Das islamische Kopftuch ist zweifellos ein solches religiöses Symbol, es wird von seinen Verfechterinnen auch ganz deutlich und offensiv so bezeichnet und getragen, und insofern geschehen die Schulausschlüsse wegen demonstrativen Kopftuchtragens zweifellos auf der Basis geltenden Rechts und haben darüber hinaus, als Verteidigungsmaßnahme einer der wertvollsten, teuersterkauften Errungenschaften der mit Aufklärungsgütern nicht gerade gesegneten Menschheitsgeschichte auch ihre unverächtliche moralische Grundlage. Auf der anderen Seite werden sie aber von gewissen Gruppen als »rassistisch« attackiert, weil die umstrittenen Kopftücher, obwohl von ihren Trägerinnen religiös und nicht nationalistisch begründet, in erster Linie ein nationales und weniger ein religiös-missionarisches Symbol seien; ihre Unterdrückung laufe daher nicht auf diejenige religiöser Werbung oder Provokation, sondern einer Nationalität oder Nationalitätengruppe heraus. Bevor wir nun die heikle Frage selber diskutieren, drucken wir zur Übersicht über Tatsachen und Argumentationslinien einen repräsentativen Artikel der westdeutschen Presse nach, der den Leser vorab informieren mag: ...  

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27. März 2018

Konkrete Poesie und Gender-Wahn

Lassen Sie das folgende Gedicht einfach einmal auf sich
wirken:
Alleen / Alleen und Blumen
Blumen / Blumen und Frauen
Alleen / Alleen und Frauen
Alleen und Blumen und Frauen und
ein Bewunderer 

Schlicht, nicht wahr? Man muß es nicht mögen, aber es erinnert durch die Atmosphäre der ruhigen Schau, der kontemplativen Versenkung an die japanischen Haikus, ohne freilich deren Kunstfertigkeit zu besitzen. In seiner Kargheit mag es an die gemalten bunten Vierecke Piet Mondrians anklingen, die ebenfalls nicht jedermanns Sache sind. Aber vor jedem subjektiven Urteil sollte man jede Kunstrichtung nach den von ihren Vertretern formulierten Maximen – Mittel, Zweck und Absicht der entsprechenden künstlerischen Disziplin betreffend – berücksichtigen. Bestand ihr Ziel beispielsweise darin, die Rhythmik farbiger geome-trischer Flächen zum Ausdruck zu bringen, dann werden Malwerke wie jene von Mondrian oder Malewitsch das Resultat sein. Intendiert ein Poet, Wortgruppen in berechneten Konstellationen aneinanderzureihen und wechselweise auf sich wirken zu lassen, wobei das bezeichnende Wort und die bezeichnete Sache eine Einheit bilden, austauschbar sind, dann entstehen Gedichte wie das eben zitierte: Gedichte der »konkreten Poesie«. Diese Kunstrichtung, eine Strömung in der modernen Lyrik, wurde 1955 von Eugen Gomringer ins Leben gerufen. Die Knappheit des sprachlichen Ausdrucks, der »Kurzschluß« vom Wort zur Sache sollen ihm zufolge die Lüge verhindern, die für komplexe Sprachschöpfungen wie den Roman nun einmal konstitutiv sei. Zweifelsohne kann die Sprache als Medium der Kommunikation zur Verständigung, aber ebenso unbestritten der Irreführung dienen; die Komplexität eines Sprachkunstwerks ist hingegen nicht zwangsläufig einer bewußten Falschdarstellungsabsicht geschuldet, sondern entspringt vielmehr der Komplexität der geschilderten Sache: der Entwicklung einer Person (MarcelProust) oder einer Gesellschaft (Emile Zola) in all ihren verwickelten Wechselbeziehungen, die Schilderung derselben Sache unter verschiede-ner Perspektive, die Ausbreitung des zeitlichen Nach- und Nebeneinanders usw. usf. Kein Wunder, daß Arno Schmidt, der letzte Wort-Titan der deutschen Literatur, schlecht auf die konkrete Poesie zu sprechen war. Sie komme wohl von englisch concrete = Beton, grantelte er. Aber gleichviel: das zitierte Gedicht läßt einen männlichen Betrachter imaginieren, der die Eindrücke einer beliebigen Straßenszenerie auf sich wirken läßt: Blumen und Frauen. Und beides ergötzt ihn; er bewundert das Geschaute. 

Eben jene Impression liegt dem zitierten Gedicht tatsächlich zugrunde. Der Verfasser – es ist niemand anderes als der heute 93jährige Eugen Gomringer – hielt sich im Jahre 1951 in Barcelona auf, und in der Prachtstraße Las Ramblas der katalanischen Metropole kam ihm die Idee zu diesem Gedicht; es sollte in seiner ganzen Schlichtheit eine Ode an die Schönheit sein. Es liegt nahe, anzunehmen, daß der Verfasser zum Zeitpunkt seiner Eingebung guter Stimmung war, hochgemut und vielleicht verliebt; wäre er niedergeschlagen und vergrämt gewesen, hätte er vielleicht den Lärm der Menschenmassen, das Quietschen der Straßenbahnen und den Müll thematisiert. Aber er war nun einmal gutgelaunt. Und da er in Bolivien gebürtig ist und infolgedessen Spanisch seine Muttersprache war, hatte er dieses Gedicht ursprünglich in Spanisch verfaßt:

2017

Freiheit für Badawi!

Freedom for Badawi!

Saudi-Arabien zählt mit Abstand zu den menschenverachtendsten Regimen der Welt. Religiöser Terror, Folter, stinkendste Sexualrepression und Frauenverachtung sowie die barbarische Genitalverstümmelung zählen zum Alltag der mittelalterlichen Ölmonarchie. Doch unter dem Atomschirm des US-Imperialismus und dem Hätschelkurs dessen europäischer Ableger agieren die Despoten am Golf dreister denn je: Trotz massiver internationaler Proteste kündigten sie Mitte Oktober 2016 an, die kurzfristig unterbrochene Auspeitschung des Gefangenen Raif Badawi unter Ausschluß der Öffentlichkeit fortzuführen.
Der unter menschenunwürdigen Bedingungen eingekerkerte Raif Badawi wurde vor über 5 Jahren zu 10 Jahren Haft, 200.000 Euro Geldstrafe und zu der erniedrigenden und lebensbedrohlichen Körperstrafe von 1000 Peitschenhieben verurteilt, weil er öffentlich für Demokratie, Säkularismus und Gleichberechtigung der Geschlechter eintritt.

Wir fordern Sie auf, gegen die verachtenswerten, rekordhaft barbarischen Praktiken des saudischen Mittelalter-Regimes sowie die widerwärtige Komplizenschaft der westlichen Regierungen zu protestieren. Letztere sind aufgefordert, sich für die sofortige Freilassung von Raif Badawi einzusetzen, auch mit dem Nachdruck von Sanktionen, die ihnen sonst so locker sitzen, wenn es gegen Syrien oder Rußland geht.

Senden Sie Ihr Protestschreiben an die:
Botschaft des Königreiches Saudi Arabien
Tiergartenstr. 33-34
D-10785 Berlin
(bitte mit einer Kopie an uns)
Zum Protestaufruf als PDF

* * *

Zur Aufzeichnung des Vortrags von Peter Priskil »Badawi, oder: Wie Mittelalter stinken kann« auf der Buchmesse Wien im November 2015 als CD:

 

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