Bund gegen Anpassung
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Oppositionsverfolgung

9. Mai 2022

Drohen am »Tag des Sieges über den Faschismus« antirussische Anschläge?

Im Mai 1945 erklärten die Reste der Hitler’schen Armeen die endgültige Kapitulation vor den alliierten Truppen des 2. Weltkrieges, zunächst am 7. im französischen Reims gegenüber denen der »Westmächte«, am Tag danach, dem 8. Mai, dann gegenüber der Roten Armee in deren Hauptquartier in Berlin-Karlshorst.

Auch wenn der englische Premier Churchill wenig später befand, mit Hitler »das falsche Schwein geschlachtet« zu haben, statt der Sowjetunion nämlich, gegen die der Westblock in den Folgejahrzehnten den erbitterten Kalten Krieg* führen sollte: Militärisch war der deutsche Faschismus zu diesem Zeitpunkt erst einmal besiegt, der nach der Kapitulation symbolträchtige 8. bzw. 9. Mai 1945 (das Datum nach Moskauer Zeit) ist seither als »Tag des Sieges« über den Faschismus in die europäische Geschichte eingegangen.

Doch im Nachfolgestaat Hitlers wird wie in der gesamten EU heute eine Meldung wie die folgende unterdrückt, wiederum durch das schweinische und jeder Rechtsgrundlage entbehrende Verbot des – in Goebbels Worten – »Feindsenders«, dem der Beitrag dieser Rubrik vom 11.4.2022 gewidmet war.

Zwei Tage später wurde im Internet (then24.com) berichtet, daß in geschlossenen Telegramkanälen ein Terroranschlag für den 9. Mai auf die traditionelle Siegesfeier über den Faschismus im Treptower Park in Berlin angekündigt und dazu aufgerufen wurde, »prorussische« Deutsche und Russen in Deutschland zu »lynchen« und »hinzurichten«.

»I suppose not to spare anyone on May 9th. Stab the (swear word) in public so that the 'holiday' becomes a day of mourning. Death to the Russians, this country must be wiped off the face of the earth forever!«

Diesen Aufruf soll der anonyme Betreiber des Kanals mit dem bezeichnenden Namen »Tiere Berlins« unter einen Chat geschrieben haben, in dem sich zwei Personen auf Russisch offenbar in finsterer Absicht verabredet hatten, an der zentralen Siegesfeier am 9.Mai im Berliner Treptower Park teilzunehmen.

Es wird weiter berichtet, daß dieser Kanal »Tiere Berlins« von sogenannten ukrainischen »Patrioten« dazu genutzt werde, persönliche Daten von Russen in Deutschland und solchen Deutschen, die mit Rußland sympathisieren, zu sammeln. U.a. würden die Kennzeichen von Pkw gezeigt, die an Autokorsos gegen Russenfeindlichkeit teilgenommen haben und dazu aufgerufen, die »ermittelten Rußlandfreunde« aufzusuchen und zu lynchen. »Jeden dieser Tiere« solle man finden und aufsuchen, Fotos und Videos »der Hinrichtung« sollten dem Betreiber des Kanals zugesandt werden. Haben Sie davon jemals gehört?

Haben Sie vor allem jemals davon gehört, daß irgendeine deutsche Staatsanwaltschaft oder Polizeibehörde dieser Volksverhetzung und diesen Drohungen nachgehen, gar versuchen würde, die Täter dingfest zu machen? (Nur zur Erinnerung: Auch die Verabredung zu einem Verbrechen ist strafbar, von der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat wie einem Terroranschlag ganz zu schweigen – und die Staatsanwaltschaft ist grundsätzlich zur Verfolgung jeder Straftat verpflichtet!)

Auch vergleiche man dies mit den jüngsten angeblichen »Entführungsplänen« ominöser Internetnutzer gegen einen Gesundheitsminister Lauterbach (oder kurz vorher gegen den Sachsenpolitnik Kretzschmer), unter welchen Vorwänden jedes Mal sofort unter ungeheurem wochenlangen Pressegedröhn bundesweit Razzien durchgeführt, zahllose Durchsuchungen veranstaltet und jedes Mal auch viele »Verdächtige« verhaftet wurden (obwohl derartige behauptete »Pläne« so offensichtlich erfunden und abwegig waren, daß schnell Witze darüber aufkamen, nach denen für einen Lauterbach doch kein Mensch Lösegeld bezahlen würde und es doch auch schon ganz unzumutbar wäre, den längere Zeit beaufsichtigen zu müssen).

Auch die von uns dokumentationshalber ausführlich zitierte unterdrückte Meldung ist ein Grund, warum die Bewohner der gesamten EU bei Strafandrohung im Meer der Gleichschaltung die andere Seite nicht mehr hören dürfen, gerade so wie Hitlers Reichsdeutsche mit ihren Volksempfängern die »Feindsender« ihrer Zeit.

Im Übrigen: Das Ehrenmal für die im Kampf gegen den Faschismus gefallenen Soldaten im Berliner Treptower Park wurde seit Beginn des russischen Versuchs, sich aus der immer enger zugezogenen Schlinge der Nato-Umzingelung in letzter Minute militärisch zu befreien, vielfach straflos beschmiert und geschändet. In einer Zeit, in der die Umschreibung der Geschichte so weit geht, daß heute in einem Kampfblatt des Westblocks Rußland unwidersprochen als »das Weltzentrum des Faschismus« bezeichnet werden kann (so in der sich ultraseriös gebenden Neuen Zürcher Zeitung vom 12.4.2022, S. 18) – die Sowjetunion hatte mit 27 Millionen Opfern des Naziüberfalls den bei weitem höchsten Blutzoll des 2. Weltkriegs überhaupt zu tragen, aber anything goes! – ist damit zu rechnen, daß auch größere Anschläge wie die angekündigten ungehindert und ungestraft erfolgen können.

* Wer sich heute daran nicht mehr erinnert, dem sei das außerordentlich instruktive, im Ahriman-Verlag erschienene Werk von Peter Priskil mit eben diesem Titel empfohlen.

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1. August 2020

Corona-Splitter

Wie der Unmut des Volkes im Keim erstickt wurde und wird – Bericht von der ersten Berlin-Demo am 1.8.2020

Auch in Magdeburg demonstrierten ab Mai 2020 wöchentlich Menschen gegen die bestehenden Coronamaßnahmen und Grundrechtsbeschneidungen. Auf verschiedenen Plätzen gab es zunächst die Möglichkeit, sich ohne Anmeldungen beim Veranstalter über ein freies Mikrophon zu äußern, was aber sehr schnell durch installierte Gängeleien, Spitzelschikanen und Impfgegnergekreisch abgewürgt wurde. Zeitgleich und nach gleichem Strickmuster bekam der leicht aufflammende so nachvollziehbare Widerstand bundesweit die Peitsche.

Diese Wahrnehmungen waren für mich der Anlaß, am 1. August 2020 nach Berlin zu reisen, um dort bei der angekündigten bundesweiten Groß-Demonstration „Das Ende der Pandemie – Der Tag der Freiheit“ teilzunehmen. Nach den obigen Erfahrungen trat ich mit wenig Hoffnung im Gepäck mein Unternehmen mit einer Taxifahrt zum Bahnhof an. Der Taxifahrer gab sofort den Hinweis, daß er das Tragen einer Maske vom Fahrgast nicht wünscht – prima! –, und so kamen wir gleich in einen regen Gedankenaustausch zum leidigen Thema sowie zu den drohenden Folgen wie Existenzvernichtung vieler Berufe unter dem „Coronawahnsinn“. Es tat gut, daß man nicht alleine mit seinen Gedanken ist. Am Ende der Fahrt wünschten wir uns ein gutes Durchhalten.

Der Regionalzug nach Berlin war gut besetzt. Alle Insassen in diesem Großraumabteil, auch diejenigen, die aus Braunschweig und Hannover weiter zustiegen, trugen keine Masken. Wir hatten alle das gleiche Ziel gebucht! Kein Zugbegleiter kontrollierte. Kein Drohgedröhn aus Lautsprechern: „... es besteht Maskenpflicht, nicht nur für Mund, auch für Nase, wenn sie damit nicht zurechtkommen, helfen wir ihnen gern ...“. Langsam wurde mir bewußt, daß ich keine Ewigkeiten, keine Jahre unter diesen menschenunwürdigen Zwangsbedingungen gelebt hatte – so war es mir aber schon vorgekommen. Diese zweistündige völlig unbeschwerte Zugreise mit gutgelaunten Menschen, welche ihre Gesichter in alle Richtungen gern zeigten, hat allen gut getan, und die Erinnerung an das Leben vor „Corona“ war wieder wach – eine Erinnerung, die ich, aber auch jeder andere nie mehr vergessen darf. Wir, das Volk, waren uns unausgesprochen einig: jeder mit dem Ziel nach Berlin zur Demo wollte seinen Unmut kundtun, zeigen, daß wir nicht einig sind mit all diesen Schikanen.

Die Veranstalter der Stuttgarter Initiative „Querdenken 711“ und „Nichtohneuns“ hatten den Beginn der Hauptkundgebung auf 15.30 anberaumt, aber bereits um 16.45 wurden die Kundgebung und Demonstrationszüge durch die Polizei beendet:

Ab 15.00 schloß ich mich den Demonstrierenden an. Durch die unüberschaubar sehr große Anzahl an Teilnehmern war mein Einstieg unweit vom Brandenburger Tor eher günstig als geplant. Der Zug bewegte sich dicht gedrängt, wurde großräumig um das Brandenburger Tor und zur Straße des 17. Juni geleitet. Ich befand mich in einem Abschnitt, in dem ein Akteur als Vorbeter unermüdlich durch ein Megaphon die Masse mobilisierte. Er schrie „Frieden“ und das Volk antwortete „Freiheit“, er schrie „Frieden“, das Volk „Freiheit“ ... usw., er schrie „Freiheit“ durch den Verstärker und das Volk antwortete „Frieden“ ... usw. Nicht gerade das, was man bei einer bundesweiten Großdemonstration erwartet angesichts der für jedermann einschneidenden Coronaschikanen, Abschaffung der Verfassung und drohenden Pleiten. Aber dieser völlig sinnlose und nichtssagende „Dialog“ setzte sich bis zum Stillstand des Demonstrationszuges durch, es gab nichts anderes. Ein buntes Völkchen aller Altersklassen, Familien mit Klein- und Schulkindern, geschmückt mit Blümchen, Bändern an Hut, Haar und Kleidung, mit Trommeln, Klampfen und Seifenblasen bewaffnet, lauschte sitzend oder stehend mit Blick auf eine Übertragungsleinwand der „Predigt“ des Thorsten Schulte, welcher alle Demonstranten lobte: „... dieser Tag geht in die Geschichte ein, wir spüren alle die große positive Energie, wir sind 600.000, jetzt sind wir 900.000 und nun 1.300.000 usw. ...“ Das war's.

Die Polizei beendete die Kundgebung mit der Begründung, die Teilnehmer hätten die Hygieneregeln (Corona-Schutzmaßnahmen) nicht eingehalten. Darauf reagierten die Veranstalter mit sich ständig widersprechenden Ansagen. Zunächst wurde zum Verlassen der Meile aufgerufen, wenig später zum Sitzstreik, kurz danach zum langsamen Entfernen in kleinen Grüppchen in Richtung Tiergarten, dann doch zum Bleiben und Sitzen. Schlußendlich kappte die Polizei die Mikrophone. Schluß, Aus, Fertig. Nicht nur meine Aufmerksamkeit ließ erheblich nach, das Erlebte hatte mich nicht gestärkt, ich trat bedrückt die Rückreise an.

Ich bin froh, daß ich auf der Hinfahrt erleben konnte, wie wir, das Volk, uns einig waren ob der unnötigen Schikanen und wie bei mir die Erinnerung an die Zeit vor Corona wieder wach geworden ist: was eigentlich normal ist. Doch dazu braucht es den Austausch und keine Verarschung durch die Veranstalter („Frieden-Freiheit“). Zum weiteren Verständnis empfehle ich die KETZERBRIEFE Nr. 222, Corona – die Niederlage des Volkes, aber auch die Nr. 223 zur zweiten Demo in Berlin.

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20. Juli 2020

Corona-Splitter

Demonstrationsberichte April/Mai 2020

Von der späten Entdeckung des Grundgesetzes zur neuen Innerlichkeit – Stuttgart
(gewidmet Andreas Ziegler)

Nach den auftragsgemäß und leider erfolgreich von »N«GO-Lakai Henning Zierock pervertierten Protesten des letzten Jahres gegen das Verbot von Dieselfahrzeugen in Stuttgart folgte das Volk, überraschend rasch zahlreicher werdend, dem Aufruf zur Demonstration gegen den Bruch der Grundrechte unter dem Vorwand der Corona-»Pandemie«. Erst jetzt, da es das Volk selbst hart trifft, entdeckt es die Grundrechte, während es zuvor z.B. zur Scientologenverfolgung geschwiegen oder sogar die Hetze gegen die Opfer selbst verbreitet hat; eine frühere Verteidigung der Grundrechte hätte dagegen die gezielten Pläne der Herrschenden ins Wackeln gebracht...  Zum vollständigen Bericht Stuttgart

Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen in München und Regensburg

Wie in vielen anderen deutschen Städten gab es auch in München im Zuge der Coronaschikanen ab Anfang Mai dieses Jahres größere Demonstrationen gegen die Grundrechtsbeschneidungen. Fanden die ersten rasch wachsenden Demonstrationen noch auf dem zentralen Marienplatz statt, wurden sie für die weiteren Wochenenden vom Münchener KVR (Kreisverwaltungsreferat) auf die zwar 42 Hektar große, aber vom Publikumsverkehr völlig abgeschnittene Theresienwiese (bekannt durch das Oktoberfest) verbannt. Dennoch, das Interesse in der Bevölkerung wurde weiterhin größer, und die Veranstalter beantragten eine Demonstrationsveranstaltung für 10 000 Personen am 16. Mai. Jedem dürfte die Theresienwiese, wo alljährlich das berühmte Oktoberfest stattfindet und die zu Spitzenzeiten rund 400 000 Besucher aufweist, bekannt sein. Für die anberaumte Coronademo aber wurden nach willkürlicher Weisung des KVR nur 1000 (!) Personen zugelassen – mit würgenden Abstandsregeln...  Zum vollständigen Bericht München und Regensburg 

»Das größte Schwein im ganzen Land ...« – oder wie der Corona-Protest erwürgt wurde – ein weiteres Beispiel: Leipzig

Während so gut wie die ganze Welt der Coronadiktatur unterworfen wurde, die millionenfaches Elend und Tod, Verarmung des Mittelstands und aller Lohnabhängigen sowie der wehrlosen Alten und Kranken (50-80 % der Todesfälle stammen überall aus Pflegeheimen!) bedeutet, war kurzzeitig der Wille zum Widerstand bei einzelnen erwacht. Wie er von Anfang an durch eine Mischung aus Lüge (»Politik« und Massenmedien), Gewalt (Polizei und »Anti«fa) sowie Verrat oder Spinnerförderung erdrückt und umgelenkt wurde, sei hier auch für spätere Generationen am Beispiel Leipzigs dokumentiert:

Seit Mitte April wurden auch dort überraschend (bedenkt man die Verbote und die Polizeibrutalität z.B. in Berlin) mehrere Corona-Demonstrationen mit, wie sie selbst betonten, unerfahrenen Organisatoren einer »Bewegung Leipzig« genehmigt, die dann trotz würgender Auflagen von seiten der Behörden und dem üblichen Schweigen der Wahrheitspresse auch schnell Zulauf bekam...  Zum vollständigen Bericht Leipzig

7. März 2019

Notwehr als Straftatbestand

In der Nr. 213 der Ketzerbriefe veröffentlichte Max Roth einen fesselnden Artikel über Hintergründe, Verlauf und Zielsetzung des französischen Volksaufstands der »Gelbwesten«. Einen Hinweis dieses luziden Artikels aufgreifend, schickten wir einen Prozeßbeobachter nach Paris, wo der Ex-Profiboxer Christophe Dettinger vor Gericht stand, weil er einer von entfesselter Polizeimeute niedergeknüppelten Frau das Leben rettete, indem er die gut ausgerüsteten uniformierten Schläger mit bloßen Fäusten vertrieb. Christophe Dettinger steht für den Heroismus der gesamten Volksbewegung, deren Entschlossenheit bislang auch mit brachialster Staatsgewalt nicht gebrochen werden konnte. Umso ernüchternder und enttäuschender präsentierte sich der Prozeßverlauf. Als verhängnisvollster, von Illusionen getragener Fehler erwies sich der vorsätzliche Verzicht auf Öffentlichkeit seitens des Angeklagten und seiner engsten Angehörigen. Man kann sich unschwer vorstellen, daß hinter den Kulissen eine Erpressung im Spiel war, etwa in der folgenden Art: »Wenn Du Deinen Mann nochmal sehen willst, dann sorge dafür, daß ...« In der törichten Annahme, der Verzicht auf Gegenwehr und Öffentlichkeit habe die Milde der Staatsgewalt zur Folge, wurde Christophe Dettinger wehr- und schutzlos den unversöhnlichen Feinden der Volksbewegung ausgeliefert. Als Quittung dafür, daß keine einzige Gelbweste vor und im Gerichtssaal zu sehen war, erging ein niederträchtiges Willkürurteil. Insofern ist der Prozeß ein Lehrstück: daß sich Illusionen nicht lohnen, daß das Einknicken vor der Staatsgewalt deren Brutalität erst richtig anstachelt, daß schließlich der einzig wirksame Schutz gegen Willkür und Kriminalisierung in der Herstellung von Öffentlichkeit besteht. Insofern ist die nachfolgende atmosphärische Schilderung von unverächtlichem Wert für gegenwärtige und zukünftige Protestbewegungen der Besitzlosen.

Peter Priskil

 

Der Gelbwesten-Aktivist und Ex-Boxer Christophe Dettinger vor der französischen Gesinnungsjustiz

 – Ein Augenzeugenbericht – 

Für den 13.2.2019 war der Prozeß gegen den französischen Ex-Boxer Christophe Dettinger vor dem Pariser »Tribunal Correctionnel« (Pariser Strafgericht) anberaumt. Dettinger war angeklagt wegen eines tätlichen Angriffs auf zwei Polizisten, die auf der Demonstration der Gelbwesten am 5. Januar in Paris eine am Boden liegende Demonstrantin mit Fäusten und Füßen traktierten, und hatte sich seit dem 8. Januar, also bereits mehr als einem Monat, in Polizeigewahrsam befunden. Um bei dem Prozeß dabeizusein, fuhr ich kurzfristig am Dienstag, 12.2., nach Paris. Die Ausdauer und Hartnäckigkeit, mit der hunderttausende von der Staatswillkür ins Elend gedrängte Franzosen seit mittlerweile 13 Wochen in ganz Frankreich für ihre Interessen demonstrierten und kämpften, hatten mich sehr beeindruckt; die unglaublich brutale Gewalt der zu zigtausenden bei jeder Demonstration aufgebotenen schwerbewaffneten sog. »Sicherheitskräfte« auf der anderen Seite, die an die zweitausend durch Blendgranaten, Gummigeschosse und Tränengasbomben schwerverletzten Demonstranten und die eingesetzten Provokateure und faschistischen Schläger, die die friedlichen Demonstranten diskreditieren sollten, hatten mich sehr entsetzt...   Zum vollständigen Artikel als PDF
 

Nachtrag vom 10.7.2019:

Macrons Justiz läßt die Familie Dettinger am ausgestreckten Arm verhungern

Macrons Büttel verstehen sich nicht nur aufs Augenausschießen, sie sind auch in der Kunst des Verhungernlassens, der sogenannten sozialen Existenzvernichtung, bestens bewandert. Ein entsprechendes Willkürurteil gelangte durch 'Sputnik France' zu unserer Kenntnis (á propos: wo bleibt denn wieder mal unsere Wahrheitspresse?!). Nachfolgend geben wir den Artikel vom 20. Juni 2019 in vollständiger Länge und in deutscher Übersetzung wieder.

*

Die zur Unterstützung Dettingers eingesammelten Beiträge werden erst freigegeben, wenn das Pariser Bezirksgericht die Akte noch einmal überprüft hat. Der Richter muß entscheiden, wer der Bezugsberechtigte dieses Solidaritätsbeitrags ist.

Am 19. Juni hat der Richter im laufenden Verfahren den Versorgungsantrag der Familie von Christophe Dettinger abgelehnt, der darauf abzielte, die Blockierung der Solidaritätsbeiträge für den Ex-Boxer aufzuheben, so der 'Figaro', der die richterliche Verfügung zitiert. Das Verfahren muß am kommenden 9. Dezember vom Pariser Bezirksgericht noch einmal aufgenommen werden.
Der Richter hat entschieden, daß der ursprüngliche Bezugsberechtigte dieser Kollekte Christophe Dettinger und nicht seine Gattin Karine war. Dagegen hat die Anwältin der Familie, Laurence Léger, Einspruch erhoben.

„Wir sind der Ansicht, daß Karine Dettinger Bezugsberechtigte war, aber wir waren damit einverstanden, daß Christophe Dettinger das Geld erhält. Es läuft ja aufs selbe hinaus, denn die beiden sind verheiratet“, teilte sie dem 'Figaro' mit.

Zugleich beanstandete sie, daß „die Entscheidung nicht vor dem ersten Jahresdrittel 2020 fallen wird.“ Frau Léger zufolge hält der gegenwärtige Inhaber die Beiträge bis zu diesem Zeitpunkt in Beschlag, „ohne jedwedes Recht oder Anspruch“ darauf zu haben.
Die Rechtsanwältin der Plattform, Martine Samueli, stellt ihrerseits fest, daß die Beträge „bei [der Plattform] Leetchi verbleiben, bis die Justiz über den Vorgang befunden und entschieden hat, wer der Bezugsberechtigte ist“.

Die Solidaritätskasse für den Ex-Boxer, der bei der 8. Kundgebung der Gelbwesten am 5. Januar 2019 in Paris zwei prügelnde Polizisten mit Faustschlägen vertrieben hatte (wie auf Film festgehalten), wurde am Folgetag auf der Plattform Leetchi eingerichtet.
Die Familie von Christophe Dettinger fordert, daß ihm die von der Plattform seit dem 8. Januar zurückgehaltene Summe von 145.152,46 Euro ausgezahlt wird.
Darüber hinaus verlangen Christophe Dettinger und seine Gattin Karine drei Millionen Euro Schadensersatz von der Plattform Leetchi, insbesondere weil diese das Konto der Solidaritätsinitiative für weitere Einzahlungen zur Unterstützung des ehemaligen Boxers gesperrt hat.

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Was für ein hinterfotziges Zusammenspiel einer parastaatlichen „Plattform“ und einer staatshörigen Justiz bei der sozialen Existenzvernichtung mißliebiger Personen. Aber noch einmal: Hat sich deren Wohlverhalten, d.h. der Verzicht auf Protestkundgebungen und politische Erklärungen bei der absehbaren Verurteilung von Christophe Dettinger, wirklich gelohnt? Ist das nicht der Tritt in den Hintern nach dem demonstrativen Kniefall?

 

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